🩺 Fälle aus der Praxis – Geschichten von Frauen auf dem Weg zu sexueller Veränderung
1. Anna (37 Jahre) – „Ich dachte, mit mir stimmt etwas nicht.“
Anna kam zu mir, weil sie immer wieder erlebte, dass ihre Lust im Alltag völlig verschwand.
Sie hatte lange geglaubt, sie sei einfach "nicht der sexuelle Typ". Erst im Gespräch erkannte sie, dass es nicht an einem Defizit lag – sondern daran, dass ihre Sexualität unter Stress, Erwartungen und ständigen Anforderungen begraben war.
Durch die Arbeit mit kleinen Schritten (z. B. bewusste Selbstberührung, Micro-Intimität im Alltag) entdeckte Anna wieder eine zarte, stille, aber sehr lebendige Form von Lust – jenseits von gesellschaftlichen Vorstellungen, wie sie „zu sein“ hätte.
2. Miriam (45 Jahre) – „Ich habe nie gelernt, über meine Wünsche zu sprechen.“
Miriam lebte viele Jahre in einer stabilen Partnerschaft – aber das Thema Sexualität war ein Tabu.
Sie fühlte sich oft wie abgeschnitten von ihrem eigenen Körper, schämte sich, Bedürfnisse auszusprechen oder überhaupt wahrzunehmen.
Erst mit Übungen wie „Ja, wenn…“ und „Überrasche dich selbst“ gelang es ihr, ihre Stimme wiederzufinden.
Miriam übte zunächst in kleinen, spielerischen Situationen Wünsche zu äußern – und staunte, wie viel leichter und lustvoller Sexualität wurde, als sie sich selbst erlaubte, sichtbar zu werden.
3. Laura (29 Jahre) – „Ich dachte, gute Sexualität muss automatisch funktionieren.“
Laura war überzeugt: Wenn die Chemie stimmt, sollte Sex immer spontan und aufregend sein.
Als sich erste Unzufriedenheit zeigte, interpretierte sie das als „Problem in der Beziehung“.
Erst durch die Arbeit mit der Übung „Intimitätstracker“ lernte sie, kleine, echte Momente von Nähe und Lust bewusst wahrzunehmen – statt auf den „einen großen perfekten Sex“ zu warten.
Sie erkannte: Sexualität lebt von Achtsamkeit, kleinen Impulsen und offener Kommunikation – nicht von dauernder Perfektion.
4. Sabine (52 Jahre) – „Nach den Wechseljahren dachte ich, meine Sexualität ist vorbei.“
Sabine kam mit der Angst, dass sie durch körperliche Veränderungen ihre sexuelle Identität verloren hätte.
Die gesellschaftliche Annahme „Sex ist nur etwas für Junge“ hatte sich tief in ihr Herz gegraben.
Durch Übungen wie die „Karte des sexuellen Verlangens“ und „Was wäre, wenn… (5 Fantasien)“ erkundete sie völlig neue Räume von Lust und Sinnlichkeit – angepasst an ihren aktuellen Körper und ihre Bedürfnisse.
Sabine sagt heute: „Ich habe eine andere, aber tiefere Sexualität gefunden – und endlich gehört sie wirklich mir.“
5. Jasmin (34 Jahre) – „Ich hatte Angst, meine Fantasien könnten falsch sein.“
Jasmin schämte sich lange für erotische Fantasien, die nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen entsprachen.
Sie fürchtete, dass mit ihr „etwas nicht stimmt“, wenn sie außerhalb des Gewohnten träumte oder fühlte.
Im geschützten Raum der Praxis lernte sie, dass Fantasie nichts mit Verpflichtung oder moralischem Versagen zu tun hat, sondern ein natürlicher Teil der inneren sexuellen Welt ist.
Durch Übungen wie „Was wäre, wenn…“ und „Liste deiner 10 Wünsche“ fand Jasmin den Mut, sich selbst neu zu erlauben – was zu mehr Freiheit, Lebensfreude und Authentizität in ihrem gesamten Beziehungsleben führte.
💬 Warum echte Fallgeschichten so wichtig sind:
- Sie zeigen Frauen, dass sie nicht allein sind mit ihren Themen.
- Sie entmystifizieren gesellschaftliche Erwartungen und Scham.
- Sie machen Mut, eigene kleine Schritte zu gehen – in Echtheit, nicht in Perfektion.